sebastian_1994 am 24.Jul 15, 21:55 im Topic Menschen und ihre Eigenheiten
Wer einen Führerschein besitzt, ob nun auf dem normalen Weg, sich durch die Theorie und Praxis zu quälen oder auf dem "Ich spiele Fußball und hab viel Geld, also hab ich keine Zeit für Fahrschule und besorg mir einen gefälschten aus Holland, läuft bei mir"-Weg, kennt das: Man cruist durch die Straßen, der Boss schallt aus den Lautsprechern und immer wieder wird die strahlend gute Laune durch andere Autofahrer unterbrochen, die uns auf irgendeine Art und Weise, ob nun bewusst oder unbewusst, auf die Nerven gehen. Einige dieser seltsamen Wesen werden im Folgenden erläutert:
Der Mittelspurschleicher
Dieser Verkehrsteilnehmer hält das Rechtsfahrgebot in Deutschland für eine Empfehlung. Egal, ob auf mehrspurigen Stadtstraßen oder natürlich auf der Autobahn, er weigert sich, die rechte Spur zu benutzen. Es könnte ja innerhalb der nächsten 7289 Kilometer ein LKW auftauchen, der es erfordert, den tonnenschweren Blinkerhebel zu betätigen, mit bewusster Koordination zwischen Hirn und den Augen zu überprüfen, ob man beim Spurwechsel keiner fünfköpfigen Familie den Tod bringt, und anschließend einen Überholvergang zu starten. Diese enorme körperliche Anstrengung, verbunden mit einem gewaltigen psychischen Druck kann selbstverständlich nicht in Kauf genommen werden, also rast man mit adrenalingeladenen 90,5 km/h über die mittlere Spur und wird so zur mobilen Straßensperre. Dies verlangsamt nicht nur die Fahrer auf der mittleren Spur, diese müssen überholen und behindern somit ein weiteres besonderes Exemplar der Autofahrer, auf das wir später noch zu sprechen kommen.
Der Mittelspurschleicher jedenfalls lässt sich nicht durch gezielte Lichtstöße des Fernlichts zum Wechsel auf die rechte Spur bewegen, nur schwache Exemplare lassen sich dazu überreden, sobald sie die Kühlerfigur im Nacken spüren.
Das fahrende Stroboskop
Dieser angenehme Zeitgenosse ist vorwiegend auf der linken Spur unserer weltweit bekannten und bewunderten Autobahnen zu finden.
Er klebt auf der linken Spur, das Gaspedal bis zur Ölwanne durchgedrückt, während das Bremspedal sein Erzfeind zu sein scheint.
Wagt es jemand, auf seine linke Spur zu wechseln, wird erst wenige Zentimeter vor dem Aufprall die so verhasste Bremse betätigt und der vor ihm Fahrende wird mit einem von der Lichthupe gezündeten Gewitter geblendet. Sollte der nichtsahnende Pechvogel sein Augenlicht noch behalten haben, kann er im Rückspiegel äußerst obszöne Gesten des mobilen Stroboskop beobachten, der ihn gerne gewaltsam von der Spur befördern würde oder mit einem Panzer ins Jenseits befördern würde. Erkennbar sind diese Kreaturen am Blut auf dem Kühlergrill, gerne natürlich auch auf dem Mercedesstern.
Der Linksschleicher
Eine scheinbare extreme Mutation des Mittelspurschleichers. Da er ganze 95 km/h schnell fährt, fühlt sich dieser Verkehrsteilnehmer von Mittelspurschleichern behindert und weicht auf die linke Spur aus. Da auch für dieses Exemplar der Spurwechsel nur eine Legende ist, wird auf der Spur verharrt, die eh so schön und leer ist.
Doch, man ahnt es schon, bald nähert sich ein Exemplar des wandelnden Stroboskop. Wenn diese Extreme aufeinander treffen, endet das entweder mit einer Massenkarambolage, bei der Dutzende sterben, mit einem ein- oder beidseitigem Schusswechsel oder mit dem durch den Wutanfall bedingten Exitus wegen einer geplatzen Ader im Stammhirn.
Diese Konstallation ist äußerst gefährlich und man sollte die Autobahn möglichst verlassen, falls man dieses Schauspiel beobachten kann.
Die mobile Jukebox
Meist im Stadtverkehr zu finden, fühlen sich diese Autofahrer dazu berufen, ihre Musik mit ganz Mitteleuropa zu teilen, also wird der Lautstärkeregler bis zum Anschlag bewegt, der Bass lässt das Auto vibrieren, sodass das Raum-Zeit Kontinuum im Kfz bisweilen aus den Fugen gerät und in umliegenden Häusern löst sich der Putz von den Wänden. Der Musikliebhaber lässt sich jedoch nicht beirren, während seine Kiefer durch die starken Vibrationen aufeinanderschlagen und nach einigen Wochen jeder einzelne Zahn verloren ist.
Methusalem
Während sie gegenüber ihren Verwandten tausendfach beteuern, sie seien trotz ihres Alters noch absolut in Schuss, lässt sich diese Aussage im Straßenverkehr als ein Ergebnis von Verwesung im Frühstadium deuten. Egal, auf welcher Straße, die Geschwindigkeit pendelt sich bei 22,3 km/h ein, während andere Verkehrsteilnehmer sich den Tod wünschen, der Methusalem bald ereilen wird.
Bekommt man die Gelegenheit, zu überholen und ein Blick in die Fahrgastzelle zu werfen, erkennt man den vollen Umfang des Verfalls:
Die Pedale können nicht mit den unbeweglichen Füßen bewegt werden, also werden kurzerhand Hautfalten umfunktioniert, die dann genügend Druck ausüben, um eine bahnbrechende Beschleunigung zu verursachen. Weiterhin scheinen sich einige Spinnen im offenen Mundraum eingenistet zu haben, während in den milchigen Augen Iris und Pupille nicht mehr zu erkennen sind. Man kann nur hoffen, dass eine baldige Einweisung ins Altersheim geschieht.
Nun, natürlich gibt es noch viele verschiedene Exemplare von Autofahrern, die nicht der Norm entsprechen. Doch damit könnte man ganze Exzyklopädien füllen, also müsst ihr euch mit dieser kleinen Auswahl begnügen und auf eine baldige Fortsetzung hoffen.
Der Mittelspurschleicher
Dieser Verkehrsteilnehmer hält das Rechtsfahrgebot in Deutschland für eine Empfehlung. Egal, ob auf mehrspurigen Stadtstraßen oder natürlich auf der Autobahn, er weigert sich, die rechte Spur zu benutzen. Es könnte ja innerhalb der nächsten 7289 Kilometer ein LKW auftauchen, der es erfordert, den tonnenschweren Blinkerhebel zu betätigen, mit bewusster Koordination zwischen Hirn und den Augen zu überprüfen, ob man beim Spurwechsel keiner fünfköpfigen Familie den Tod bringt, und anschließend einen Überholvergang zu starten. Diese enorme körperliche Anstrengung, verbunden mit einem gewaltigen psychischen Druck kann selbstverständlich nicht in Kauf genommen werden, also rast man mit adrenalingeladenen 90,5 km/h über die mittlere Spur und wird so zur mobilen Straßensperre. Dies verlangsamt nicht nur die Fahrer auf der mittleren Spur, diese müssen überholen und behindern somit ein weiteres besonderes Exemplar der Autofahrer, auf das wir später noch zu sprechen kommen.
Der Mittelspurschleicher jedenfalls lässt sich nicht durch gezielte Lichtstöße des Fernlichts zum Wechsel auf die rechte Spur bewegen, nur schwache Exemplare lassen sich dazu überreden, sobald sie die Kühlerfigur im Nacken spüren.
Das fahrende Stroboskop
Dieser angenehme Zeitgenosse ist vorwiegend auf der linken Spur unserer weltweit bekannten und bewunderten Autobahnen zu finden.
Er klebt auf der linken Spur, das Gaspedal bis zur Ölwanne durchgedrückt, während das Bremspedal sein Erzfeind zu sein scheint.
Wagt es jemand, auf seine linke Spur zu wechseln, wird erst wenige Zentimeter vor dem Aufprall die so verhasste Bremse betätigt und der vor ihm Fahrende wird mit einem von der Lichthupe gezündeten Gewitter geblendet. Sollte der nichtsahnende Pechvogel sein Augenlicht noch behalten haben, kann er im Rückspiegel äußerst obszöne Gesten des mobilen Stroboskop beobachten, der ihn gerne gewaltsam von der Spur befördern würde oder mit einem Panzer ins Jenseits befördern würde. Erkennbar sind diese Kreaturen am Blut auf dem Kühlergrill, gerne natürlich auch auf dem Mercedesstern.
Der Linksschleicher
Eine scheinbare extreme Mutation des Mittelspurschleichers. Da er ganze 95 km/h schnell fährt, fühlt sich dieser Verkehrsteilnehmer von Mittelspurschleichern behindert und weicht auf die linke Spur aus. Da auch für dieses Exemplar der Spurwechsel nur eine Legende ist, wird auf der Spur verharrt, die eh so schön und leer ist.
Doch, man ahnt es schon, bald nähert sich ein Exemplar des wandelnden Stroboskop. Wenn diese Extreme aufeinander treffen, endet das entweder mit einer Massenkarambolage, bei der Dutzende sterben, mit einem ein- oder beidseitigem Schusswechsel oder mit dem durch den Wutanfall bedingten Exitus wegen einer geplatzen Ader im Stammhirn.
Diese Konstallation ist äußerst gefährlich und man sollte die Autobahn möglichst verlassen, falls man dieses Schauspiel beobachten kann.
Die mobile Jukebox
Meist im Stadtverkehr zu finden, fühlen sich diese Autofahrer dazu berufen, ihre Musik mit ganz Mitteleuropa zu teilen, also wird der Lautstärkeregler bis zum Anschlag bewegt, der Bass lässt das Auto vibrieren, sodass das Raum-Zeit Kontinuum im Kfz bisweilen aus den Fugen gerät und in umliegenden Häusern löst sich der Putz von den Wänden. Der Musikliebhaber lässt sich jedoch nicht beirren, während seine Kiefer durch die starken Vibrationen aufeinanderschlagen und nach einigen Wochen jeder einzelne Zahn verloren ist.
Methusalem
Während sie gegenüber ihren Verwandten tausendfach beteuern, sie seien trotz ihres Alters noch absolut in Schuss, lässt sich diese Aussage im Straßenverkehr als ein Ergebnis von Verwesung im Frühstadium deuten. Egal, auf welcher Straße, die Geschwindigkeit pendelt sich bei 22,3 km/h ein, während andere Verkehrsteilnehmer sich den Tod wünschen, der Methusalem bald ereilen wird.
Bekommt man die Gelegenheit, zu überholen und ein Blick in die Fahrgastzelle zu werfen, erkennt man den vollen Umfang des Verfalls:
Die Pedale können nicht mit den unbeweglichen Füßen bewegt werden, also werden kurzerhand Hautfalten umfunktioniert, die dann genügend Druck ausüben, um eine bahnbrechende Beschleunigung zu verursachen. Weiterhin scheinen sich einige Spinnen im offenen Mundraum eingenistet zu haben, während in den milchigen Augen Iris und Pupille nicht mehr zu erkennen sind. Man kann nur hoffen, dass eine baldige Einweisung ins Altersheim geschieht.
Nun, natürlich gibt es noch viele verschiedene Exemplare von Autofahrern, die nicht der Norm entsprechen. Doch damit könnte man ganze Exzyklopädien füllen, also müsst ihr euch mit dieser kleinen Auswahl begnügen und auf eine baldige Fortsetzung hoffen.