sebastian_1994 am 22.Sep 15, 12:29 im Topic Alltagserlebnisse
Das ist eine Ausbildung. In einer schulähnlichen Einrichtung. Jeder ist mehr oder weniger freiwillig hier und wir werden dafür bezahlt. Kann man auf dieser Grundlage nicht verlangen, dass jeder pünktlich kommt, zumindest den Eindruck erweckt, als wäre er am Unterricht interessiert und man sich nicht benimmt, wie eine Horde Wilder? Offenbar nicht.
Zunächst einmal gibt es ein Paar Kandidaten, die jede Woche mehrmals zu spät kommen. Immer. Und was passiert? Nichts. Entweder, weil niemand da ist, den es auch nur ansatzweise interessiert, ob man da ist oder die x-te Verspätung wird mit einem Lachen und einer kurzen comedyreifen Konversation abgetan.
Lehrer: "Haben Sie wenigstens eine gute Ausrede?"
Schüler (lacht): "Nein."
Lehrer (lacht): "Ok, dann ist ja gut."
Ich verlange keine Verhältnisse wie Anfang des 20. Jahrhunderts. Aber dieses vollkommen Fehlen von Konsequenz sorgt nicht nur dafür, dass die allgemeine Arbeitsmoral in den Keller sinkt und dazu noch für Frustration bei denen, die pünktlich erscheinen.
Und das ist nicht alles. Es kommt nicht nur jeder, wann er will, es geht auch jeder, wann er will. Ich meine, wer hätte auch ahnen können, dass man es nicht in einer fünfminütigen Pause schafft, in die Innenstadt zur Apotheke zu fahren und wieder rechtzeitig zurückzukehren. Und weil man es eh nicht pünktlich schafft, kommt man einfach gar nicht mehr wieder. Ist ja Freitag, da kann man schon mal früher ins Wochenende starten.
Auch immer wieder erfreulich ist die Klassenplansituation. Es ist ja zu viel verlangt, dass wir als Auszubildende diesen Plan einfach so akzeptieren. Nein, es muss jede verfügbare Stunde mit Unterricht belegt werden und die Mittagspause verkürzt werden, damit wir früher Schluss haben. Ist ja generell ein edles Ziel, vor allem für diejenigen, die jeden Tag nach Hause fahren. Doch man sollte nicht erwarten, dass diesen Verlegungen sofort von allen zugestimmt wird, nur weil ein Viertel der Klasse das entscheidet, wenn alle anderen weg sind und sie das dann in die WhatsApp Gruppe posten und den Dozenten anrufen. Es wird keine Mehrheit gebildet, es wird eine imaginäre Mehrheit vorausgesetzt. So läuft das hier, Demokratieprinzip und so.
Wunderbar ist auch das Verhalten gegenüber einigen Dozenten. "Ich sag Ihnen nichts, da können Sie mich noch so oft fragen. Ist ok, etwas Respekt wäre wohl auch zu viel verlangt. Der Mann ist ja nur ein Vorgesetzter an deinem Arbeitsplatz, dieses Verhalten wird dir bestimmt eine erfolgreiche, steile Karriere verschaffen.
Zum Schluss noch ein Tipp für euch, falls ihr mal etwas streng Geheimes transportieren wollt: Ein brauner DIN-A4 Briefumschlag. Laut meiner Klasse ein "Top-Secret-Ding". Wow, einfach nur wow. Es ist ein Umschlag, verdammt noch mal, kein Geldkoffer, der den Inhalt vernichtet, sobald du aufhörst, ihn zu berühren.
Das war es erstmal mit einigen Impressionen aus der wunderbaren Welt meines Unterrichts. Natürlich wie immer ohne jegliche Übertreibung oder so, ihr kennt das ja.
Hier noch der Link zu der neuen Heimat meines Blogs: https://derhilden.wordpress.com/
Zunächst einmal gibt es ein Paar Kandidaten, die jede Woche mehrmals zu spät kommen. Immer. Und was passiert? Nichts. Entweder, weil niemand da ist, den es auch nur ansatzweise interessiert, ob man da ist oder die x-te Verspätung wird mit einem Lachen und einer kurzen comedyreifen Konversation abgetan.
Lehrer: "Haben Sie wenigstens eine gute Ausrede?"
Schüler (lacht): "Nein."
Lehrer (lacht): "Ok, dann ist ja gut."
Ich verlange keine Verhältnisse wie Anfang des 20. Jahrhunderts. Aber dieses vollkommen Fehlen von Konsequenz sorgt nicht nur dafür, dass die allgemeine Arbeitsmoral in den Keller sinkt und dazu noch für Frustration bei denen, die pünktlich erscheinen.
Und das ist nicht alles. Es kommt nicht nur jeder, wann er will, es geht auch jeder, wann er will. Ich meine, wer hätte auch ahnen können, dass man es nicht in einer fünfminütigen Pause schafft, in die Innenstadt zur Apotheke zu fahren und wieder rechtzeitig zurückzukehren. Und weil man es eh nicht pünktlich schafft, kommt man einfach gar nicht mehr wieder. Ist ja Freitag, da kann man schon mal früher ins Wochenende starten.
Auch immer wieder erfreulich ist die Klassenplansituation. Es ist ja zu viel verlangt, dass wir als Auszubildende diesen Plan einfach so akzeptieren. Nein, es muss jede verfügbare Stunde mit Unterricht belegt werden und die Mittagspause verkürzt werden, damit wir früher Schluss haben. Ist ja generell ein edles Ziel, vor allem für diejenigen, die jeden Tag nach Hause fahren. Doch man sollte nicht erwarten, dass diesen Verlegungen sofort von allen zugestimmt wird, nur weil ein Viertel der Klasse das entscheidet, wenn alle anderen weg sind und sie das dann in die WhatsApp Gruppe posten und den Dozenten anrufen. Es wird keine Mehrheit gebildet, es wird eine imaginäre Mehrheit vorausgesetzt. So läuft das hier, Demokratieprinzip und so.
Wunderbar ist auch das Verhalten gegenüber einigen Dozenten. "Ich sag Ihnen nichts, da können Sie mich noch so oft fragen. Ist ok, etwas Respekt wäre wohl auch zu viel verlangt. Der Mann ist ja nur ein Vorgesetzter an deinem Arbeitsplatz, dieses Verhalten wird dir bestimmt eine erfolgreiche, steile Karriere verschaffen.
Zum Schluss noch ein Tipp für euch, falls ihr mal etwas streng Geheimes transportieren wollt: Ein brauner DIN-A4 Briefumschlag. Laut meiner Klasse ein "Top-Secret-Ding". Wow, einfach nur wow. Es ist ein Umschlag, verdammt noch mal, kein Geldkoffer, der den Inhalt vernichtet, sobald du aufhörst, ihn zu berühren.
Das war es erstmal mit einigen Impressionen aus der wunderbaren Welt meines Unterrichts. Natürlich wie immer ohne jegliche Übertreibung oder so, ihr kennt das ja.
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