Samstag, 27. Februar 2016
Wahrscheinlich hat jeder von euch schon einmal etwas in einem der einschlägigen Onlineshops bestellt. Und um zukünftige Käufer erstandener Kostbarkeiten darauf vorzubereiten, was sie beim Kauf erwartet oder auch, um sie zu warnen, dass ein Produkt ihre Lebensqualität drastisch herabsenken kann, gibt es die Möglichkeit, Rezensionen zu schreiben. Und mit letzterer Möglichkeit wollen wir uns heute beschäftigen. Um seine Mitmenschen erfolgreich davon zu überzeugen, etwas nicht zu kaufen, gibt es ein paar Regeln, die man beachten sollte und die will ich hier darlegen:
•Drama ist alles!


Zunächst sollte man beachten, dass man einen dramatischen Schreibstil an den Tag legt. Die Mängel, die aufgetreten sind, müssen deutlichst beschrieben werden. Stellt es euch so vor, dass ihr eine literarische Leuchtreklame schafft, welche die Aufmerksamkeit des Lesers ausschließlich auf die negativen Aspekte des zu beschreibenden Produktes zieht. Dabei sollten positive Erfahrungen auf höchstens drei Wörter beschränkt werden, am besten verschachtelt in einem reißerischen Satz, der ansonsten katastrophale Umstände beschreibt.
•"Schon beim Versand ging der Ärger los!"


Ein wichtiger Einstieg in die Rezension, um gleich eine angenehm negative Grundstimmung zu erzeugen, ist die Beschreibung eines chaotischen Versandweges. Diese Inkompetenz des Transportunternehmens ist zwar bei einer Produktrezension fehl am Platz, aber man will sich ja richtig schön in Rage schreiben und da ist jedes Mittel recht. Man berichtet also von einer endlosen Odyssee des Bestellten, bei der man im besten Fall unzählige Male unbekannte Nachbarn suchen musste, sich von unfreundlichen Bediensteten in einer Postfiliale herumschlagen musste, beschädigte Ware enthalten hat und zum Schluss war auch noch der Paketbote unfreundlich. Das lag auch in jedem Fall an der negativen Aura der zu überbringenden Ware und ist somit ein bedrohliches Omen. Schon an dieser Stelle hätte man den Kauf bereut und rate jedem davon ab. Dieser Satz sollte eh so oft wie möglich benutzt werden

•Mängel schonungslos beschreiben


Dann ist es an der Zeit, wirklich tief in die Materie einzudringen. Es geht darum, ein durch und durch negatives Bild zu schaffen und das fängt schon bei der Verpackung an. Hier stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Die Verpackung könnte aus einem minderwertigen Material bestehen, was auch auf die Anmutung der Ware selbst schließen lässt. Oder aber, sie war derart grell und bunt gestaltet, dass die Augen schmerzten und man mit diesem Umstand von einem mangelhaften Produkt ablenken wollte. Mein Liebling ist aber "Die Verpackung war so weiß, dass sie das Sonnenlicht zu stark reflektierte und ich nun auf einem Auge blind bin". Das ist der Knockout, bevor man überhaupt mit einer Analyse des Artikels begonnen hat, sollte aber nicht leichtsinnig verwendet werden. Im Zweifel wird man noch wegen Verleumdung angezeigt und ist dann gezwungen, sein Augenlicht tatsächlich zu schädigen, um seine beschrieben Erfahrung zu untermauern.



Das Prunkstück eurer Rezension sollte aber die schonungslose Beschreibung des Produktes selbst sein. Hier könnt ihr eure gesamten Fähigkeiten einbringen, um den Hersteller in Grund und Boden oder sogar in den Konkurs zu schreiben. Es sollte eine gewisse Grundaggressivität vorherrschen, aber gleichzeitig könnt ihr versuchen, bei den Lesern dieser Rezension Mitleid für eure missliche Lage zu erzeugen, dazu kommen wir aber noch.
Beispiel: Ihr habt ein Bügeleisen gekauft. Ein Bügeleisen glättet eure Kleidungsstücke mit einer Kombination aus Wärme, Druck und Wasserdampf. Und jedes dieser Merkmale müsst ihr nutzen, um ein vollkommen negatives Bild zu schaffen:

•Das Bügeleisen war so schwer, dass man es nicht ohne größte Kraftanstrengung benutzen kann. Beim Versuch des Anhebens habt ihr euch einen komplizierten Bruch des Schultergelenks zugezogen.

•Das Bügeleisen ist so heiß geworden, dass das Kleidungsstück während des Bügelvorgangs Feuer gefangen hat, was natürlich nichts mit eurem großzügigen Einsatz des Waschbenzins zu tun hat.

•Der Wasserverbrauch war derart hoch, dass eure Nebenkostenrechnung in unermessliche Höhen gestiegen ist.


Und keine Sorge, hierbei kann man gar nicht übertreiben. Denn schließlich erfährt man in den Weiten des Internets nur die Wahrheit und niemand wird eure Kritik für überzogen haben.

•Folgen des Kaufs


Um das Ganze abzurunden und auch den Letzten von euren Ansichten zu überzeugen, müsst ihr katastrophale Folgen für euer Leben schildern, die der Kauf ausgelöst hat. Um beim Beispiel des Bügeleisens zu bleiben. Dadurch, dass es unbrauchbar war, ihr aber einen wichtigen Geschäftstermin hatte und eure Kleidung entsprechend bügeln musstet, wart ihr dazu gezwungen, Steine zu erhitzen, welche eure Hände furchtbar verbrannt haben und dazu nicht die gewünschte glättende Wirkung auf eure Hemden hatten. Dadurch habt ihr ein bemitleidenswertes Bild beim Geschäftsessen mit den möglichen neuen Vertragspartnern abgegeben, wodurch der Vertrag nicht zustande kam, der überlebensnotwendig für euer Unternehmen war. Durch den nun folgenden Personabbau habt ihr euren Job verloren und dazu hat ein vom Bügeleisen ausgelöster Brand euer Eigenheim vollständig zerstört, eure Familie hat ihr Zuhause verloren und entschließt sich, euch zu verlassen. Und das alles durch ein qualitativ minderwertiges Bügeleisen. Und das ist der Wirkungstreffer, der wirklich jeden potentiellen Käufer abschreckt.





Wie ihr seht, ist es gar nicht schwer, eine kritische und trotzdem in hohem Maße sachliche Rezension zu schreiben. Ich hoffe, diese Richtlinien helfen auch euch in Zukunft weiter!

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Dienstag, 12. Januar 2016
In Zeiten des Internets ist es sehr einfach, sich über Produkte oder Dienstleistungen zu beschweren. Doch allzu oft artet dies leider in einer ungeordneten Raserei aus, die zu keiner konstruktiven Lösung des Problems führen kann.
In diesem Ratgeber zeige ich euch, wie ihr euren Hass konzentriert einsetzt und eure Verbesserungsvorschläge unmissverständlich zum Ausdruck bringt.

Detaillierte Beschreibung des Problems:

Damit man euch auch helfen kann, müsst ihr präzise anführen, was für eine Art von Problem ihr bei welchem Produkt habt. Denn nur so kann das Serviceäffchen auf der anderen Seite des Bildschirms im besten Fall Hilfestellung geben oder kennt zumindest den zuständigen Spezialisten. Im Folgenden ein Beispiel:


Falsch:


"Das Dings macht Geräusche"


Richtig:


"Das rote Dings macht knallende Geräusche"


Obgleich der Unterschied auf den ersten Blick nichtig erscheint, ist die Spezifizierung in diesem Fall unglaublich hilfreich. Die Attribute "rot" und "knallende" Geräusche lassen nur eine Möglichkeit übrig und das zugrundeliegende Problem kann im Optimalfall beseitigt werden.


Gezielte Diffamierung des Adressaten:

Dieser Optimalfall tritt aber leider nicht immer ein. Dann ist es an der Zeit, die eigene fundierte Argumentation dadurch zu untermauern, seinem Gegenüber, im Regelfall einem armen Internetsupportsklaven, jegliche Kompetenz abzusprechen und seine gesamte Ahnenreihe bis ins 12. Jahrhundert zurückreichend zu diffamieren. Beziehe dabei jedoch ausschließlich seine weiblichen Familienmitglieder mit ein. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, wurden diese Frauen über Generationen hinweg von Mauleseln gedeckt, was in letzter Konsequenz zu solch einem Misserfolg der menschlichen Evolution geführt hat. Dies solltest du in aller Ausführlichkeit beschreiben, um deinem Missmut Ausdruck zu verleihen.


Aufstellung der eigenen Forderungen:

Nachdem du dir mit diesen eloquenten Beleidigungen einen gewissen Respekt verschafft hast, solltest du deine Forderungen aufstellen. Hierbei reicht es selbstverständlich nicht, dass dein mangelhaftes Produkt ausgetauscht wird oder du dein Geld zurück erhältst. Die Dreistigkeit, dir solche Umstände zu bereiten, sollte mit der vollkommenen Erniedrigung bestraft werden. Zwinge das betreffende Unternehmen in die Insolvenz, da es vollkommen unverantwortlich ist, den armen unwissenden Kunden für solch stümperhafte Produkte um sein hart verdientes Geld zu bringen. Einzig das kann deinen Hass in angemessenem Maße befriedigen. Untermauere die von dir angeführten Forderungen stets mit der Drohung "Sonst hören Sie von meinem Anwalt!". Nichts wirkt bedrohlicher als der Rechtsbeistand des kleinen Mannes der Mittelschicht.


Diese einfache Anleitung sollte ihren Zweck erfüllen und dir die Genugtuung für erworbene mangelhafte Produkte verschaffen. Oder eine Unterlassungsklage, je nachdem.


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Mittwoch, 9. Dezember 2015
Der Dezember ist da, traditionell stünde uns nun ein herrlich kalter Winter ins Haus. Wir erwarten Schneegestöber in den Straßen, umhertollende Kinder, welche sich Schneeballschlachten liefern, wobei sie leider nicht bemerken, dass sich Steine im Schnee befinden und der Schnee eine bedrohliche Farbe annimmt, vom Hirnfrost lahmgelegte Zombies, die wider besseren Wissens erregenden Zungenkontakt mit gefrorenen Straßenlaternen aufnehmen und dort verharren, gefangen im Dilemma, auf den Erfrierungstod zu warten oder eine Selbstamputation der Zunge mit einem stumpfen Taschenmesser vorzunehmen.


Und was bekommen wir in diesem Jahr? Spätsommerliche Temperaturen, die Sonne lässt ihre Muskeln spielen und behelligt uns noch zu dieser Jahreszeit. Doch dem lässt sich entgegenwirken! Wer bisher weinend auf den Winter gewartet hat, kurz vor einem Nervenzusammenbruch, bedingt durch das Ausbleiben winterlicher Gefühle, dem sei diese Anleitung ans Herz gelegt:


Verbreite deine eigene Kälte! (deluxe)


Die launische Wetterhexe lässt dich im Stich? Kein Problem, mit einem einfachen Hilfsmittel verbreitest du in deiner Wohnung eine angenehme Kälte: Flüssigstickstoff.


Bei knackigen -196° Celsius hat auch der verkappte Herbst keine Chance. Besorge dir einfach ein paar Gehälter dieses einfach zu beschaffenden flüssigen Gases und verteile es in der Wohnung. Sofort wird die Raumtemperatur spürbar sinken und du kannst endlich deine geliebte Daunenjacke tragen. Aber Vorsicht, du solltest direkten Hautkontakt vermeiden. Falls du je im Fernsehen gesehen hast, was mit einer Rose passiert, die in flüssigen Stickstoff getaucht wird, gehe ich davon aus, dass du das bei eigenen Extremitäten vermeiden willst.


Dazu wird der Stickstoff mit der Zeit wieder einen gasförmigen Zustand annehmen, das heißt, die Stickstoffkonzentration in der Atemluft steigt, was wiederum der Sauerstoffkonzentration in deinem Blut abträglich ist. Solltest du Anzeichen von Müdigkeit wahrnehmen, leg dich bitte nicht sofort schlafen, es könnte dein letzter Winter sein.


Aber ansonsten kann ich nur zu diesem chemischen Wunderwerk raten. Flüssige Gase können auch deinen Winter retten!


Verbreite deine eigene Kälte! (light)


Wem flüssiger Stickstoff zu abgedreht erscheint, kann natürlich auch zu der Option für die Durchschnittsfamilie greifen:
Ihr benötigt nur, abhängig von der Größe eurer Wohnung, etwa 50-100 Gefrierschränke. Diese solltet ihr bestenfalls schon Monate vorher beim Elektronikfachgeschäft eures Vertrauens bestellen, denn solche Stückzahlen sind eher unüblich.
Diese stellt ihr in eurem trauten Heim auf und lasst sie bei voller Leistung laufen und, das ist der entscheidende Trick, ihr lasst die Tür offen. Auch dadurch wird sich die Raumtemperatur auf angenehme 0° runterkühlen lassen. Eine Nebenwirkung hierbei ist die horrende Stromrechnung. Bestenfalls besitzt ihr ein eigenes Atomkraftwerk, welches aber in ausreichendem Abstand errichtet werden sollte, sonst macht euch die Abwärme der Kernspaltung einen Strich durch die winterliche Rechnung.


Errichte ein Winterwunderland!


Nun sollte es in eurer Wohnung schon derart angenehm kalt sein, dass ihr eure blau gefärbten Finger nicht mehr spürt. Doch ein Blick nach außen offenbart Sonnenschein und Menschen in T-Shirts. Wie soll dabei ein authentisches Winterfeeling aufkommen?


Doch auch für dieses Problem gibt es eine einfache Lösung:


Errichtet über eurer Siedlung/Stadt eine Kuppel aua Milchglas, das UV-Strahlung reflektiert. Nun wird erstens durch die Trübung des Sonnenlichts eine dunkle Kuschelatmosphäre entstehen, zudem hat die UV-Strahlung keine Chance mehr, für Wärme zu sorgen. Lasst vorher bestenfalls mehrere LKW-Ladungen an Lebensmitteln, sowie mehrere Schneekanonen herbeischaffen, um für euer Überleben und natürlich ein ordentliches Schneegestöber zu sorgen. Nun könnt ihr euch endlich im Fabrizieren von Schneeengeln üben und mehrere 100 Gramm schwere Steine als Schneebälle tarnen. Eure Nachbarn werden euch für diese Genialität lieben!


Ich hoffe, euch mit diesen praxisnahen Tipps geholfen zu haben und freue mich darauf, dass Deutschland womöglich bald in ein Winterparadies verwandelt wird!


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Mittwoch, 7. Oktober 2015
Da das Thema Prüfung auch gerade meine Wenigkeit betrifft, erkläre ich euch nun, wie ihr eine Klausur in einem Rechtsfach in den Sand setzt. Sich irgendwelche unnötigen Vorschriften und den Schemata in den Kopf zu prügeln, beherrscht ja jeder. Doch mithilfe dieser Anleitung werdet ihr mit Stil untergehen. Natürlich wäre es einfacher, ein leeres Blatt abzugeben, aber irgendwie müsst ihr die Zeit ja füllen. Und hinterher glaubt noch jemand, ihr wäret gesundheitlich nicht in der Lage, die Klausur mitzuschreiben und ihr müsst sie wiederholen.


Stellt den Sachverhalt in Frage!
Die Aufgabe hinnehmen? Niemals! Natürlich wissen wir selbst im grundlegenden Sachverhalt unserer Prüfung einen besseren Weg, diesen darzustellen. Also formuliert ihn einfach um. Tauscht dabei nicht einfach Personen oder Tatbestände aus, ihr müsst die komplette Aufgabe neu aufrollen, da euer unfähiger Dozent es nicht geschafft hat, eine eurem genialen Geist würdige Aufgabe zu stellen. Also entwerft ihr eine Aufgabe, die derart viele Unmöglichkeiten und Fallstricke enthält, dass bei normalen Menschen für einen derart hohen Blutdruck sorgen würde, dass der Schädel dem nicht standhält. Die Folge ist der Exitus. Arme, dumme Menschen.

Nicht auf das Thema eingehen!
Wenn ein Dozent euch in der Klausur eine Frage stellt, wird nicht erwartet, dass ihr diese ohne Umschweife beantwortet. Falls ihr beispielsweise drei Stunden Zeit habt, müsst ihr so weit ausholen, dass ihr noch 15 Minuten Zeit habt, auf die Frage an sich einzugehen. Denn was nahezu kaum jemand weiß, nicht einmal die Dozenten selbst, ihr müsst mit eurer Klausurlösung bildlich gesprochen bis zum Urschlamm ausholen, einen weiten Bogen über das Zeitalter der Trias ziehen, die Steinzeit streifen, das Mittelalter umfassend erläutern, um dann mit der Industrialisierung die Beantwortung eurer Frage einzuleiten. Welche sich im Idealfall über zwei Zeilen erstreckt und zudem formell wie inhaltlich nicht korrekt ist. Wahrscheinlich werdet ihr den Hinweis erhalten, dass ihr gnadenlos am Thema vorbeigeschrieben habt. Aber nur, weil ihr das verwinkelte, labyrinthartige Konstrukt hinter der banal erscheinenden Frage erkannt habt. Was sonst niemand hat. Sind zwar 0 Punkte, aber seid euch eurer Genialität sicher.


Bedient euch einer kreativen Form!
Wahrscheinlich wird euch der Gutachten- oder Urteilsstil vorgegeben. Doch dies kann höchstens euren genialen Verstand eingrenzen. Sprengt diese juristischen Ketten und lasst eurer Kreativität freien Lauf. Verzichtet auf jegliche Struktur, schreibt zusammenhanglose Fetzen, die euch gerade in den Sinn kommen und wechselt mehrfach die Sprache, das zeugt von Kreativität. Außerdem solltet ihr auf vollständige Sätze oder Wörter verzichten. Abkürzungen, auch solche, die ihr euch ausdenkt, sind absolut legitim, natürlich dürft ihr diese nicht erklären. Dazu sind die notwendigen Satzteile in der deutschen Sprache vollkommen überbewertet. Ihr sollt euch schließlich weder mit Thema auseinandersetzen, noch irgendeinen Sprachstil verwenden, der es auch nur ansatzweise möglich macht, euch auch nur einen Mitleidspunkt zu geben.
Um dem Ganzen die Kirsche auf das Sahnehäubchen zu setzen, könnt ihr auch von rechts nach links schreiben. Dies erfordert aber bereits virtuose Schreibkünste und ist somit nur für Fortgeschrittene Nicht-Besteher zu empfehlen.


Bezieht euch auf keine auch nur ansatzweise anerkannte Rechtsgrundlage
In Rechtsklausuren ist es normalerweise unumgänglich, eine der eigenen Lösung entsprechende Grundlage in einem Gesetz zu finden und auch zu benennen. Doch warum solltet ihr, die genialen Köpfe dieser Gesellschaft, die Krone der menschlichen Schöpfung, die Kruste der Creme Brulée, euch an jedwede Konventionen halten? Bedient euch jeder euch bekannten Rechtsgrundlage, welche würdig erscheint, von euch überhaupt beachtet zu werden. Die für mich gängigsten Beispiele wären hierbei das Gesetz des Cthulhu, die Gebote des fliegenden Spaghettimonsters oder, quasi das Grundgesetz der Matrix, eure gottgegebene, unfehlbare Intuition. Wie solltet ihr bitte andere Gesetze benutzen, die vollkommen talentlose, sterbliche Menschen in zähen Diskussionen erdacht haben? Lasst eurer Kreativität freien Lauf!


Solltet ihr diese Regeln beachten, ist euch die Bewunderung des Korrektors sicher. Er wird trotzdem, wie von euch beabsichtigt, zu dem Ergebnis kommen, euch keinen einzigen Punkt geben zu können, aber ihr habt eure intelektuelle Dominanz bewiesen und die Grenzen des Systems aufgezeigt. Leider werdet ihr so trotzdem kein Bundeskanzler. Und kein Diktator. Zumindest nicht ausschließlich auf diesem Weg.
Und damit wünsche ich euch viel Erfolg bei der Jagd auf die 0-Punkte Klausur, dem heiligen Gral des Ausbildungswesens.

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