Mittwoch, 9. März 2016
Yey, die Zahl der Spontanberichte ist zweistellig! Und ich werde nicht müde, die Banalitäten meines Alltags hier aufzuarbeiten.


Als ich Feierabend machte, war Stau. Das ist etwas, das mich manchmal nerven kann, meistens sehe ich das aber relativ gelassen. Ich hab ja Musik im Auto. Jedenfalls musste ich die Spur wechseln, dazu will ich aber sagen, dass ich nicht wie einige clevere Mitmenschen eine freie Spur genutzt hab, um mich vorzudrängeln. Beide Spuren waren sehr langsam unterwegs und ich musste halt auf die rechte. Also setzte ich den Blinker und wie erwartet, wird man in dieser Stadt sehr häufig nicht auf die andere Spur gelassen, da ja dann der Hintermann ein weiteres Auto vor sich hat und wieder einige Sekunden mehr auf sich nehmen muss. Diese armen, gestressten Menschen...


Die Dame im Auto hinter mir fing dann auf einmal an, wild zu hupen und ich sah im Rückspiegel, wie sie wild gestikulierte und wahrscheinlich sehr unfreundliche Worte in meine Richtung rief. Diese verstand ich glücklicherweise nicht und mir blieb auch icht genug Zeit, von ihren Lippen zu lesen. Oder auszusteigen und sie nach ihrem werten Befinden zu fragen. Ich glaube, dann hätte ich den Tag aber auch nicht überlebt. Wie sie da so saß und um sich schrie, ob der kostbaren Zeit, die ich ihr wohlgemerkt im Stau stahl, kam ich nicht herum, mein nun mögliches Einfädeln in die rechte Spur noch kurz hinauszuzögern. Ich will nicht leugnen, dass ich mich an solchen unnötig aufbrausenden Menschen sehr amüsieren kann. So hat ja jeder sein Laster. Und so hatten wir beide was davon, ich hatte etwas Spaß und sie konnte die angestaute Wut ihres schlechten Tages in meine Richtung kanalisieren. Ich bin nur froh, dass hier nicht jeder Mensch eine Waffe tragen darf, wenn ich ihren Gesichtsausdruck richtig gedeutet hab, hätte dich mich ohne mit der Wimper zu zucken über den Haufen geschossen.


Und sonst so? Der Mensch, der in der Toilettenkabine auf meiner Etage immer mit sich selbst spricht, macht mir gewisse Sorgen. Zuletzt begann er seine Ausführungen mit "Meine Damen und Herren, nun sind wir endlich hier zusammengekommen." Vielleicht redet er aber auch gar nicht mit sich selbst, sondern ein Jour Fixe findet an diesem ungewöhnlichen Ort statt. Oder die Versammlungen eines geheimen Zirkels, wer weiß?


Und das soll es auch schon wieder an diesem wundervollen Mittwoch gewesen sein. Die Woche ist bald um, die Sonner beehrt uns mit ihrer Anwesenheit, was will man mehr?

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Dienstag, 1. März 2016
Ein vollkommen überflüssiger Dienstag geht dem Ende entgegen, Gepflaster von Misserfolgen schleppte ich mich Richtung Feierabend, um mich durch den Regen Richtung Heimat zu schlagen. Ok, ganz so schlimm war es nicht, aber etwas Dramatik schadet nie. Und regnen tut es tatsächlich. :D


Ich trinke Mineralwasser im Büro. Diese Information strotzt nicht gerade vor Spektakel, aber irgendwie muss ich meinen Bericht ja beginnen. Jedenfalls hatte ich die grandiose Idee, den Geschmack dieses klaren Lebenselixiers (ja, ich meine immer noch das Wasser) etwas aufzubessern. Also hab ich ein Fläschchen dieses konzentrierten Zitronensaftes gekauft, in Erwartung, nun eine wahre Geschmacksexplosion zu erleben. Das Wort "konzentriert" ließ mich dementsprechend vorsichtig damit umgehen, doch zunächst ließ sich kein Unterschied feststellen. Also gab ich etwas mehr hinzu, was immer noch nicht zum erhofften Ergebnis führte. Ich glaubte schon, meine Geschmacksknospen hätten angesichts der ziemlich unproduktiven und ereignislosen letzten Wochen ebenfalls gekündigt und so endete es darin, dass ich fast das halbe Fläschchen in meine Flasche Wasser entleerte. Zugegebenermaßen ist die Füllmenge des Zitronensaftes auch sehr sparsam bemessen. Und siehe da, ich spürte im Nachgeschmack eine leichte Zitronennote. Toll, wenn ich jedes Mal so viel von dem Zeug benutzen muss, kann ich auch gleich eine Zitronenplantage kaufen, das käme mir mit der Zeit wahrscheinlich günstiger. Also: Versuch gescheitert.


Eine Kollegin hatte Probleme mit ihrem mobilen Internet. Und weil ich dies selbst bei Androidgeräten teilweise hab, habe ich mich bereiterklärt, alles in meiner Macht stehende zu tun, um dieses Problem zu lösen. Ich habe es aus- und wieder eingeschaltet, vom Netz getrennt, das Netz wieder suchen gelassen, jede Einstellung durchwühlt, es funktionierte einfach nicht. Ich habe ja bereits an anderer Stelle erwähnt, wie sehr es mich aufregt, wenn Technik nicht das tut, was ich von ihr verlange. Schlussendlich stellte sich heraus, dass es ein Fehler im Mobilfunknetz der Telekom war, meine Bemühungen also von vorneherein vergebens waren. Das heilte immerhin meine Selbstzweifel etwas, sie wurden praktisch von einer unterschwelligen Wut auf die Telekom ersetzt.
Reparaturversuch: Gescheitert (wenn auch eh von Anfang an zum Scheitern verurteilt)


Ihr seht also, was ich meine. Dieser Tag hatte eine unglückliche Mischung aus Fehlschlägen und Misserfolgen. Wahrscheinlich habe ich jetzt den Zorn der Astrologen auf mich gezogen, weil ich mich immer über sie lustig mache. Mir egal, sollen sie von mir aus Pluto den Rest meines Lebens lang ungünstig stehen lassen.
Aber auch morgen geht die Sonne wieder auf, wenn sie nicht gerade von dunkelgrauen Regenwolken bedeckt wird und es erwartet mich hoffentlich ein Tag, der mir liegt. Und wenn nicht, ist immerhin bald Wochenende. Irgendwann.


Bis dann!

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Mittwoch, 17. Februar 2016
Ich bin zurück! Nach fünf Tagen in Madrid war mein erster Gedanke, wie ungewohnt heimisch man sich fühlt, wenn man die deutsche Sprache am Düsseldorfer Flughafen hört. Und wie überraschend es ist, dass man die Gelegenheit nicht genutzt hat, mich für immer loszuwerden. :D Und doch, es war wundervoll in der Hauptstadt Spaniens. Aber wenn ich verreise, hat das immer einiges an Unterhaltungspotential und das gilt es nun aufzubereiten.

Die Fahrt zum Flughafen war erstaunlich unbeschwerlich und auch die Sicherheitskontrolle hat keine größeren Probleme bereitet. Wahrscheinlich hielt man meine Person als solches nicht für gefährlich genug, um mir den Einlass ins Flugzeug zu verweigern.
Im Flugzeug saß ausgerechnet derjenige in meiner Reihe am Fenster, der so entsetzlich müde war, dass er die Rollade geschlossen hat, um zu schlafen. Also keinen letzten Blick auf diese wunderschöne Stadt am Rhein werfen, bevor es Richtung Westen geht. Dazu muss man sagen, es war eh sehr grau und verregnet, der Anblick hätte in mir also keine Begeisterungssürme ausgelöst.

In Madrid angekommen wurde mir meine größte Angst gleich genommen: Die madrilenische Metro ist genial! Ok, ohne Google Maps hätte ich nicht so schnell gewusst, welche Bahn ich nehmen muss und wo ich umsteigen muss, aber die Orientierung in den Stationen der Metro selbst zum gewünschten Ziel ist hervorragend. Hört ihr das, Rheinbahn? Man kann öffentlichen Personennahverkehr tatsächlich als “hervorragend” bezeichnen! Wollt ihr euch nicht auch mal daran orientieren?

Jedenfalls hörte ich dann die Ansage, die mich in den nächsten Tagen als Mantra durch diese Stadt führen sollte: “Próxima Estación:…”, gefolgt von einer Frauenstimme, die dann den Namen der folgenden Station ansagt. Manchmal gefolgt von weiteren spanischen Erklärungen, deren Inhalt mir verborgen blieb. Ich hatte manchmal die Sorge, dass irgendeine Störung angesagt wurde, die ich einfach überhöre. Zum Beispiel: “Nach dieser Haltestelle wird ihre Bahn in ein mehrere Hundert Meter tiefes Loch stürzen, wir bitten sie freundlichst, auszusteigen.” Aber diese Sorge blieb unbegründet, es verließ auch nie jemand panisch die Metro. Im Gegenteil, die Metro zu verlassen, scheint sehr unüblich zu sein, nach der Menge der Menschen in den Stationen und Zügen zu urteilen.

Dann erwartete mich das Hotel. Und die freundliche Dame an der Rezeption beherrschte glücklicherweise ein nahezu akzentfreies Englisch, worüber ich sehr erleichtert war. Meine englische Aussprache ist verbesserungswürdig, um das so auszudrücken, aber ich beherrsche die Sprache immerhin. Mein spanischer Wortschatz hingegen wird schon von dort heimischen Kindergartenkindern um ein Vielfaches übertroffen.
Schnell war dann auch das Einchecken erledigt und das Zimmer bezogen. Es war auch wirklich sehr ansprechend, auch das Bett hielt einer ersten Prüfung stand. Doch dann fiel mir auf, dass das Licht nicht funktioniert. Nirgendwo. Ich ging also wieder zur Rezeption und schilderte mein Problem. Daraufhin wurde ich mit einem Blick bedacht, als würde man mich fragen wollen, aus welcher Höhle ich denn hierher gekommen wäre. Ich musste die Schlüsselkarte in eine dazu passende Öffnung an einem Lichtschalter stecken und sofort wurde es im gesamten Zimmer taghell. Ich muss zugeben, sowas habe ich bisher in noch keinem Hotel erlebt, falls dies so üblich ist, bitte ich, diese Wissenslücke zu entschuldigen. Es hat aber tatsächlich seine Vorteile, so vergisst man nicht, das Licht auszuschalten und erspart dem Hotel Unsummen an Stromkosten. Ziemlich überlegt.

Bei der nun folgenden Erkundung der Stadt wurde mir bewusst, wie laut diese Stadt ist. Wirklich es herrscht eine absolute Dauerbeschallung durch laut sprechende Menschen (Spanier reden einfach generell lauter, das kann man genau so sagen), Verkehrslärm und andere Geräusche. Es war übrigens eine sehr kluge Entscheidung, diese Stadt per Metro zu durchqueren. Bei diesem Verkehr und dem Fahrstil der Einheimischen hätte ich die Reise entweder nicht überlebt oder hätte einen Nervenzusammenbruch erlitten. Und beide Möglichkeiten waren nicht sonderlich erstrebenswert.
Bei meiner Erkundungstour durch die Stadt und auch in den folgenden Tagen wurde ich mit einem Phänomen konfrontiert, dass ich mir immer noch nicht erklären kann: Ich sah dauernd die Gesichter von Leuten, die ich länger nicht mehr gesehen hatte. Bei genauerem Hinsehen war zwar immer noch eine Ähnlichkeit vorhanden, aber keine gravierende. Das hat mich jedes Mal wieder erschreckt, wenn ich auf einmal dachte, eine mir bekannte Person würde mir über den Weg laufen. Das hab ich in Deutschland in der Form noch nicht erlebt. Das schockierendste Erlebnis dieser Form war, als eine spanische Frau aussah wie ein ehemaliger männlicher Mitschüler… Da war ich kurz ziemlich perplex.

Am ersten Abend wurde ich auch das erste Mal mit der wirklich beeindruckenden Gastfreundschaft der Spanier konfrontiert. Da ich mich nicht im Touristenviertel ausnehmen lassen wollte, ging ich in Lokale, in denen die englische Sprache nicht unbedingt verbreitet war. Und somit stellte mich die Bestellung oft vor kleine Hindernisse. Mit einer englischen Grundgerüst, verfeinert mit einigen spanischen Worten lief aber auch das ziemlich reibungslos. Einmal ertappte ich mich dabei, wie ich den Kellner fragen wollte “Do you have a Gabel?”, was ich aber glücklicherweise bleiben ließ, da es nicht besonders erfolgsversprechend war. Das wäre so ein Satz gewesen, den ein Brite zum Anlass nehmen würde, sich über “bloody Germans” zu beschweren. Und dieser Ausdruck verfolgte mich nun in meinen Gedanken, wenn ich irgendwas machte, was mich als ahnungslosen Touristen abstempelte.

Ein nettes Detail: An größeren Kreuzungen erklingen zwitschernde Vögel, wenn die Fußgängerampel auf grün schaltet. Selbst eine grüne Ampel hat in dieser lauten Stadt offenbar keine Daseinsberechtigung, wenn sie keine Geräusche von sich gibt. Die hat sie aber auch mit diesen akustischen Signalen nicht, da die meisten Menschen die Straße eh überqueren, wenn es ihnen gerade passt. Das kann auch mal dann sein, wenn gerade ein Fahrzeug auf die Kreuzung zufährt und plötzlich scharf bremsen muss. Ein weiterer Grund, dort nicht mit dem Auto zu fahren.

Die Unruhe setzt sich auch in der Nacht fort, vor allem am frühen Morgen. Irgendwas hat mich immer aus dem Schlaf geholt. Laut sprechende oder schreiende Gäste, die sich dazu noch lautstark durch die Flure bewegen, sich beschwerende Putzfrauen, irgendwas war immer. Manchmal fragt ich mich, ob das eine Art Wettbewerb ist, alles, was man tut, so laut wie möglich zu absolvieren. Einmal war es gegen 2 Uhr morgens, als einem Gast die grandiose Idee kam, seine Zimmertür aufzuschließen (von einem lauten Piepsen begleitet, wie könnte es anders sein) und wieder zu schließen. Mehrmals hintereinander. Mehrere Minuten lang. Ich war mir nicht sicher, ob man das als Aufforderung sehen kann, ihm den Schädel zu spalten, diese Interpretation erschien mir mit der Zeit aber immer einleuchtender. Es kam aber doch nicht dazu, da diese Ruhestörung irgendwann doch wieder beendet wurde.

Nachdem ich vom Geschreie der Putzfrauen geweckt wurde, die Dusche das erste Mal zu meiner Zufriedenheit benutzen konnte, ging es zum Frühstücksbuffet. Zum Beweis, das man auch das Frühstück bezahlt hatte, musste man seine Zimmernummer nennen und das war mein erster stolzer Moment des Tages, als ich die fehlerfrei auf Spanisch vortragen konnte und sofort verstanden wurde. Der Tag konnte nur gut werden.
Ein kurz schweifender Blick durch den Saal ließ mich erkennen, dass auch Russen anwesend waren. Die erkennt man auch dann, wenn sie still sind (was selten genug der Fall ist), sie häufen das Essen nämlich so hoch auf ihren Tellern, wie man es eigentlich nicht für physikalisch möglich gehalten hätte. Anscheinend geht da die Angst um, dass man alles probieren muss, ehe sich andere Gäste wie die Geier darauf stürzen und die Ressourcen für immer verbraucht sind. Deutsche und Briten erkennt man auch sofort, diese lassen sich aber nicht immer so leicht unterscheiden. Beide pflegen einen sehr mürrischen Blick. Ganz so, als würden sie hier ihre Henkersmahlzeit zu sich nehmen.

Und dann war es endlich soweit: Ich besuchte ein Heimspiel von Real Madrid! Das Ligaspiel gegen Athletic Bilbao konnte ich tatsächlich von einem sehr guten Platz im Estadio Santiago Bernabéu beobachten. Die 90 Minuten vergingen wie im Flug, ich glaube, ich saß die gesamte Zeit mit offenem Mund dort. Ich bekomme bei dem Gedanken daran jetzt noch eine Gänsehaut! Für jeden Fußballbegeisterten ist dieses Stadion ein wahrer Tempel!
Aber obwohl ich so gefesselt vom Spiel war, fiel mir auf, dass in meinem Block überdurchschnittlich viele Männer älteren Semesters saßen. Und diese in keinster Weise entspannt. Bei jeder schlechten Aktion wird laut geflucht oder der Schiedsrichter aufs Übelste beleidigt, zumindest hörte es sich so an. Ich glaube, ich kann ganz froh sein, dass ich nicht verstanden habe, was diese Menschen da gerufen haben. Und auch hier zeigte sich wieder das Phänomen der Ungeduld: Ab zehn Minuten vor Spielende verließen Massen von Zuschauern das Stadion. Obwohl es 4:1, bzw. später 4:2 für Real Madrid stand. Aber wir wurde gesagt, dass das hier so üblich ist, es lag also auch nicht an mir.

Auf dem Rückweg konnte man die Metro erstmal vergessen, da sich schon vor dem Eingang der Haltestelle eine enorme Schlange bildete und der Fußweg durch die unterirdische Station dementsprechend wahrscheinlich mehrere Stunden gedauert hätte. Also hieß es erstmal, einen Teil des Weges zu Fuß zurückzulegen. Diesen Plan hatten auch viele andere Menschen, wodurch die Straßen in dieser engen Stadt auch komplett ausgefüllt waren.

Nach einiger Zeit wagte ich es dann, in die Metro einzusteigen. Und ja, sie war voll. Extrem voll. Es waren keine Zustände wie in Japan, wo man die Menschen in die eigentlich vollen Züge pressen muss, aber dennoch unangenehm. Scheinbar störte ausgerechnet meine Anwesenheit in dieser Menschenmasse einen Mann so sehr, dass er eine Minute lang ohne Pause auf mich eingeredet hab. Ich gab ihm zu verstehen, dass das verschwendete Atemluft ist (was sich in dieser Situation tatsächlich noch hätte rächen können, wenn ich mir die Menschenmenge pro Quadratmeter nochmal vor Augen führen), was ihn aber nicht dazu bewog, seinen Vortrag einzustellen. Irgendwann fehlte ihm aber wohl doch die Reaktion oder er war einfach fertig und die Sprachflut ebbte ab.

Am dritten Tag war Valentinstag und auch diesen Brauch pflegt man in Spanien. Zumindest sah ich am Morgen mehrere gestresste Männer mit Rosen durch die Stadt laufen und noch gestresstere Männer ohne Rosen durch die Stadt laufen.

Beim Frühstück verlangte es mir nach einer deutschen Tageszeitung, da ich mich so uninformiert fühlte. Ich dachte kurzzeitig, dass es doch bestimmt eine Bildzeitung irgendwo zu kaufen gäbe, verwarf diesen Gedanken aber sofort wieder. Eine spanische Zeitung, die ich nicht verstehe, hätte immer noch mehr Informationsgehalt zu bieten als die Bildzeitung.
Um diesen schockierenden Gedanken der Bildzeitung zu verdrängen, besuchte ich das Museo del Prado, eines der bekanntesten Kunstmuseen Europas. Und ja, die Bilder waren handwerklich wirklich beeindruckend anzusehen. Aber, nennt mich ruhig einen Banausen, die wirkliche Begeisterung kam dabei nicht auf. Ist einfach nicht meins, diese Kunst. Um nicht aufzufallen, imitierte ich das Verhalten der anderen Besucher und betrachtete die Bilder sekundenlang mit nachdenklicher Miene.
Irgendwann musste ich die sanitären Einrichtungen besuchen, um die Kunstwerke nicht im Zuge eines Unfalls irreparabel zu beschmutzen, doch das stellte in diesem riesigen Gebäude als eine Herausforderung da. Also ging ich zielstrebig auf einen professionell wirkenden Mann zu, der hinter einer Art Infoschalter stand. Dieser antwortete mir auch in ausgesprochen guten Englisch, schien aber etwas verwirrt ob meiner Frage. Und dann wurde mir auch klar, wieso. Der Mann war nämlich ein einfacher Besucher, der sich die Waren im Museumsshop ansah. Bloody Germans.

Im weiteren Verlauf des Tages kam mir der Gedanke, in was für einer wunderbar lächerlichen Weise man den Ausdruck “Das kommt mir Spanisch vor” in diesem Land gebrauchen kann. Selbst jetzt kann ich mich noch darüber amüsieren.

Die Nacht wurde wieder einmal unterbrochen vom ungezügelten Geschrei anderer Gäste. Die Lautstärke des Geschreis machte es mir schon schwer, die Sprache zu erkennen. Wenn es sich denn überhaupt um eine bekannte Sprache handelte.

Die Stadtrundfahrt am nächsten Tag führte mir vor Augen, wie wunderschön Madrid ist. Wirklich, es gibt kaum einen Ort im Zentrum, der nicht mit mehreren historischen Gebäuden auffährt, die man einfach nur anschauen muss. Wirklich beeindruckend.

Und dann war auch schon der Tag des Abschieds gekommen. Der madrilenische Flughafen ist glücklicherweise auch sehr übersichtlich und bietet auch unfähigen Touristen die Möglichkeit, ohne Nervenzusammenbruch in ihre Heimat zurückzukehren. Nur vereinzelte Mitarbeiter wollen das offenbar verhindern. Nachdem ich die Gebühr für das Gepäck bezahlt hatte, sollte ich zur Dame am Check-In Schalter zurückkehren. Daraufhin hielt mich ein anderer Mitarbeiter von Iberia auf und redete auf Spanisch auf mich ein. Ihn davon zu überzeugen, zur englischen Sprache zu wechseln, stellten sich als zwecklos heraus. Irgendwann ließ er dann aber doch davon ab, nachdem ich schon fürchtete nur mit Hilfe des Auswärtigen Amtes nach Deutschland zurückzukehren.

Im Flugzeug wurde mir wieder vor Augen geführt, wie schrecklich wenig Platz man in der Economy Class hat. Klar, die Airlines müssen da hart kalkulieren, um Gewinne zu erzielen, trotzdem fühlte ich mich an Hennen in Legebatterien erinnert. Nur im Gegensatz zu diesen bemitleidenswerten Wesen konnte ich diesen Ort nach zwei Stunden wieder verlassen. Und ich spürte meine Beine tatsächlich noch, was sich als Erfolg verbuchen lässt.

Falls jemand von euch Madrid noch nicht besucht hat, tut es! Es lohnt sich wirklich, diese Stadt hat so viel zu bieten. Wunderschöne Orte, herzliche Menschen, tolles Essen. Ich würde jederzeit wieder zurückkehren. Aber dann mit besseren Spanischkenntnisssen.

Seht diesen Beitrag auch als Entschuldigung für den fehlenden astrologischen Wochenstart, aber ich war leider verhindert. Ab nächster Woche wird auch diese Serie fortgesetzt.

Bis zum nächsten Mal!

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Mittwoch, 10. Februar 2016
Heute verbrachte ich gezwungenermaßen mehrere Stunden mit einer hustenden Person in einem Raum. Da ich selbst aktuell von Viren übermannt bin und mein Immunsystem bemüht ist, wieder die Kontrolle über meinen gekaperten Körper zu erhalten, ist immerhin ein Ansteckungsrisiko nicht gegeben. Dennoch hat es mich sehr irritiert, wie sie fast mit einer stolzen Inbrunst lautstark gehustet hat. Alle 30 Sekunden.
Vielleicht kam mir das auch nur so vor, aber da ich nie zur Übertreibung neige, ist das sehr unwahrscheinlich...


Dazu hielt sie es nicht einmal für nötig, sich den Mund irgendwie zu bedecken. Mir kam es fast so vor, als würde es ihr eine gewisse Freude bereiten, ihre so sorgsam gepflegten Viren in der gesamten Umgebung zu verteilen. Diese in ihrem Entdeckungsdrang einzuschränken, könnte man ja auch fast als Tierquälerei bezeichnen. Der Raum war dann jedenfalls sehr schön kontaminiert und falls jemand das Bedürfnis verspürt, die nächsten Tage nicht arbeiten zu wollen, dort nur ein paar Mal tief einatmen. Oder andere Sachen veranstalten, bei diesen will ich aber nicht anwesend sein.


Also spürte ich bei jedem ausgedehnten Hustenanfall, wie sich eine gewisse Wut in mir anstaute, was mich ein wenig irritiert hat. Dabei durchlebte ich mehrere Phasen: Zuerst fing ich an, die Leertaste stärker als üblich zu betätigen. Das konnte ich aber irgendwann auch nicht mehr steigern, ohne dass man mir den Vorwurf der mutwilligen Zerstörung hätte machen können. Also kam mir der hilflose Gedanke, ich müsste meine Wut kanalisieren, indem ich irgendwas kaputtmache. Zugegebenermaßen erschien mir aber auch das nicht besonders zielführend.


Irgendwann war es dann soweit, dass ich mir dachte, an dieser Stelle hilft nur noch die Notschlachtung. Man könnte das jetzt als überzogen bezeichnen, aber ich wusste mir nicht mehr anders zu helfen. In meiner auch in diesem Moment noch unendlichen Güte habe ich aber davon abgesehen.


Stattdessen habe ich mich früher auf den Weg nach Hause gemacht und als ich an einer roten Ampel stand, hat mich ein Passant angestarrt. Wirklich, er ist stehen geblieben und hat mich mit seinem Blick taxiert. Erschrocken fragte ich mich, ob ich nicht doch eine Notschlachtung durchgeführt habe und man mir dies ansieht, aber daran hätte ich mich erinnert. Und sehr bedrohlich sehe ich mit meinem Nissan Micra jetzt auch nicht aus.


Jedenfalls bin ich dann doch ohne weitere Zwischenfälle Zuhause angekommen. Und hier erwarten mich keine von zwanghaften Hustenanfällen geschüttelten Menschen. Nur welche mit anderen skurrilen Verhaltensweisen, aber die bin ich ja schon gewohnt...


Bis zum nächsten Mal!

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Mittwoch, 27. Januar 2016
Heute war wieder ein äußerst interessanter Tag. Ich sah eine Dame in ihrem Büro, wo sie zwei große Dosen eines bekannten Weingummiherstellers (Schleichwerbung mache ich nur für viel Geld!) beherbergt. Da beide schon ziemlich entleert waren, was übrigens für den äußerst gesunden Lebenswandel spricht, den man im Büro pflegt und dem auch ich mich oft nicht entziehen kann, wollte sie den Inhalt beider in einer Dose zusammenführen. An sich ein nachvollziehbarer und ökonomischer Gedanke.
Also wurde die Dose geöffnet und der Inhalt geschickt über die zweite Dose verteilt. Ja genau, ÜBER die andere Dose. Denn ein kleines, aber nicht unerhebliches Detail wurde nicht bedacht, man muss tatsächlich auch die zweite Dose öffnen, um etwas hineinzufüllen. Immer diese komplexen Zusammenhänge, da kann man auch mal verzweifeln. Ich finde das immer überaus spannend, wie sich so ein kognitiver Kurzschluss verselbstständigt und den wehrlosen Körper unter seine Kontrolle bringt. In dieser Form ist das Ganze ja noch harmlos, stellt euch das mal in anderen Bereichen des täglichen Lebens vor: Ein Taxifahrer überprüft den Ölstand seines Dienstwagens und fährt dann mit geöffneter Motorhaube weiter. Dass man durch das großflächige Stück Blech vor der Windschutzscheibe den übrigen Verkehr nicht überblicken kann, muss erstmal durch einen findigen Verstand entdeckt werden.
Oder ein Fluglotse lässt einen Start und eine Landung auf derselben Piste zu. Dass zwei Flugzeuge auf der gleichen Rollbahn ein sehr begrenztes Platzangebot haben, muss erstmal entdeckt werden. Überall lauern diese kleinen Details, die unseren Alltag so unfassbar kompliziert machen.

Und sonst so?
Ein sicheres Anzeichen für den Tod ist eine "mit dem Leben nicht vereinbare Körperzerstörung". Wer hätte das gedacht?
Ok, war jetzt kein so positiver Schluss. Müsst ihr euch eben ein paar warme Gedanken machen. :D
Bis dann!

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Donnerstag, 14. Januar 2016
Kennt ihr das, wenn eigentlich alles reibungslos läuft und ihr der absoluten Glückseligkeit in allen Belangen nah wie selten seid und sich euer Leben dann entscheidet, dass das ja eigentlich viel zu langweilig ist und alles durcheinander geworfen wird? Schicksal, manchmal bist du eine Bitch.


Das Anstrengende an solchen Phasen ist leider, dass mir dann die Unzulänglichkeiten der Mitmenschen besonders ins Auge und auf die Nerven fallen. Das fängt schon damit an, dass mir gerade auffällt, wie nervig das ist, jedes Mal nachgucken zu müssen, an welcher Stelle der Nummerierung ich gerade mit diesem Beitrag bin. Ich meine, das erscheint noch überschaubar, zwingt mich aber jedes Mal dazu, meinen Zeigefinger zu bewegen, um zum letzten Spontanbericht zu scrollen und nachzuschauen, bei welcher Nummer wir angelangt sein. Ihr merkt schon, die Stimmung ist auf dem Siedepunkt.


Dazu kommt, dass ich tagtäglich von Menschen umgeben bin, die entweder mit den technischen Errungenschaften unserer Zeit oder mit der politischen Situation auf dieser Welt derart überfordert sind, dass sie vor geistigen Aussetzern kaum noch geradeaus laufen können. Das erinnert mich immer an ein Auto, dass holprig und nickend anfährt, wenn man zu wenig Gas gibt. Kann man eins zu eins auf den Schädel mancher geistig Umnachteten übertragen.
Ich meine, man sitzt im Büro und wünscht niemandem etwas Schlechtes und hört nur ein reißendes Geräusch aus dem Scanner, gefolgt von einem wehklagenden "Oh, jetzt hat der alle Blätter auf einmal durchgezogen." Und das wiederholt sich etwa fünfzehn Mal. Ich fragte mich an dieser Stelle, ob in dieser Situation eine Art Mitleid des Scanners erwartet wird, der sich nach genug Versuchen doch erbarmt, seine Aufgabe ordnungsgemäß wahrzunehmen. Der Höhepunkt war dabei aber, als erklärt wurde, man müsste nur Eselsohren in die Blätter falten, dann würde das funktionieren. Ist ok, knick' einfach ein paar offizielle Dokumente, kein Problem. Demnächst wird wahrscheinlich noch der Stempel mit dem Landeswappen gegen eine Kartoffel ausgetauscht, in die das entsprechende Symbol geschnitzt wird. Schlussendlich kam dann doch der Geistesblitz, einfach jede Seite einzeln einzuführen. In den Scanner wohlgemerkt. Wer hätte das gedacht, eine Meisterleistung des überlegenen menschlichen Verstandes.


Und ich verspreche euch, irgendwann bekomme ich noch einen Nervenzusammenbruch, wenn ich den Satz höre "Ich hab ja nichts gegen Flüchtlinge/ Ich bin ja nicht rassistisch", worauf dann immer eine Aussage folgt, die diesen ersten Teil ad absurdum führt. Es ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft als auch unsere Politik, dass es so viele verblendete Menschen gibt, die tatsächlich mit den diversen rechten Gruppierungen sympathisieren.


Ok, jetzt hab ich aber auch genug geweint, aber irgendein Ventil brauchte ich heute. Bis zum nächsten Mal!


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Mittwoch, 6. Januar 2016
Heute machte ich mich wie jeden Tag zur Mittagspause auf und eine Hunger leidende Kollegin bat mich, ihr etwas Essbares bei Subway mitzubringen. Großmütig wie ich bin, tat ich dies auf und wurde dabei erneut von den Auswirkungen kognitiver Aussetzer konfrontiert.
Wie ihr alle wisst, bietet diese auf Sandwiches spezialisierte Fast-Food-Kette ein breites Sortiment von Belägen. Ich beantwortete die Frage nach dem gewünschten Gemüse mit "Salat, Tomaten und Oliven". Scheinbar war der guten Frau das Aussehen der von mir gewünschten Zutaten nicht geläufig und so begann sie zielstrebig, Gurken auf dem Sandwich zu platzieren. Diese Abweichung vom zu erreichenden Ergebnis zwang mich dazu, einzuschreiten. Ich machte sie höflich darauf aufmerksam, dass ich keine Gurken wünsche, welche sie dann auch zuvorkommend entfernte, begleitet von der Äußerung "Ach, ich dachte, sie wollten Gurken." Dies beruhigte mich teilweise, da immerhin ein Fachwissen über die dort angebotenen Waren vorhanden war.


Die Wahl der Sauce fiel meinem Auftrag entsprechend auf das Honig-Senf-Dressing. Nachdem auch dieses auf dem Sandwich verteilt war, sagte ich "Vielen Dank", freundlich wie ich bin. Dies wurde offenbar missverstanden, die Verkäuferin stieß ein fragendes "Viel?" aus und entleerte ohne Umschweife gefühlt die halbe Tube auf das belegte Brot. Toll, das hat man also davon, wenn man sich höflich bedankt.


Ich war kurz versucht, anzumerken, dass sich nun nach meinem Geschmack zu viel Sandwich in der Sauce befindet, beließ es aber dabei, innerlich zu grinsen.


Nun ist nur die Frage, ob das bloß eine Abfolge von Missverständnissen war, oder aber eine über ein normales Maß hinausgehende Fürsorge. Das zusätzliche Gemüse, der Überfluss an Dressing, vielleicht hatte sie einfach nur Angst, ich wäre unterernährt.
Oder aber sie hört nicht so oft, dass jemand sich derart freundliche bedankt. Das hingegen wäre wiederum sehr traurig.



Nichtsdestotrotz wurde mir versichert, dass es dennoch gemundet hat. Immerhin.


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Donnerstag, 3. Dezember 2015
Heute war ein solcher Tag, der es tatsächlich geschafft hat, mich für einen Moment sprachlos zu machen. Ich bearbeitete einen von unzähligen Anträgen in dieser Woche oder besser gesagt, ich wollte ihn bearbeiten. Es hat tatsächlich jemand im für den Vornamen des Antragstellers reservierten Textfeld “Vorname” eingetragen. Das ist kein Scherz, diese Person hat dies als seinen Vornamen angegeben. Ich muss das wiederholen, um es tatsächlich als real zu begreifen.
Jene Augenblicke sind es, die mich ratlos zurücklassen. Solche Leute sind wahrscheinlich auch mit dem stetigem Abwechseln von Ein- und Ausatmen überfordert oder hinterfragen die Reihenfolge vom Kauen und Schlucken, wenn sie Nahrung zu sich nehmen.
Die Aufforderung, seinen Namen anzugeben ist keine Herausforderung, die kognitive Höchsleistungen oder eine in weit entfernten Sphären befindliche Kreativität verlangt.
Aber auch eine solche Banalität kann durch zerebrale Fehlzündungen unserer Mitmenschen für verblüffende Ergebnisse sorgen.
Und damit bleibt mir für heute nichts weiter, als euch einen geruhsamen Abend zu wünschen!


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Dienstag, 24. November 2015
Ich weiß, die Spontanberichte beginnen, sich zu häufen. Aber irgendwie muss ich mein Gedankenwirrwarr ja nennen, dass ich euch nicht vorenthalten will. Womit wir auch schon beim Thema wären.
Bin ich eigentlich der Einzige, der das Lied „Wolke 4“ total abwertend findet? Kennt ihr bestimmt, belästigt uns in den letzten Monaten jeden Tag 86400 Mal im Radio. Ich frage mich eh, was sich die Radioproduzenten dabei denken. Oh, das Lied kommt gut an, lasst uns die Senderechte besorgen und es solange spielen, bis es totgehört wurde!
Aber zurück zum Thema. Eine Zeile im Refrain von Wolke 4 lautet „Lieber Wolke 4 mit dir, als unten wieder ganz allein“. Was soll mir das denn sagen? Der Ausdruck „Wolke 7“ ist ja ein bekanntes Bild für den Zustand der vollkommenen (romantischen) Glückseligkeit und Wolke 4 demnach eine Abstufung. Diese Liedzeile sagt also etwa folgendes aus: Also, das große Liebesglück bist du nicht, aber ehe ich ganz allein bin, nehm‘ ich lieber dich, du bist wenigstens ein Mensch. Im besten Fall. Eigentlich auch egal, hautpsache nicht allein.
Was zur Hölle ist daran romantisch? Und wieso schreibt man sowas und verdient damit auch noch verdammt viel Geld. Aber hey, das ist die neue Marktlücke: Abwertende Liebessongs. Wie wär’s mit
SDP – Ich will nur, dass du gehst
Whitney Houston – I will sometimes love you
Xavier Naidoo - Ich kenne einiges
Ronan Keating - If you could say nothing at all
Whitney Houston – Greatest Love of All (but not you)
Ich denke, man weiß, worauf ich hinaus will. Auch wenn ich die kleinen präpubertären Mädchen schon weinen höre: „Das ist sooooooo schön, du hast gar keine Ahnung, du gefühlloser Doofmann!“ Okay. Mir egal. Lieber keine Gefühle haben, als diese Mainstreammusik hören, deren Texte dem Sinn des Liedes widersprechen.
Und sonst so? Ich mache mir langsam Sorgen, wie sehr ich zum Misanthropen werde. Immer mehr Menschen schaffen es, mir immer mehr auf die Nerven zu gehen. Jeden Tag. Das ist doch unfair. Eigentlich bin ich ein recht positiver Mensch, aber in dieser Welt laufen zu viele Verrückte rum. Man muss sich nur eine halbe Stunde in die Fußgängerzone einer Großstadt stellen und hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jedes psychische Krankheitsbild gesehen, dass es gibt. Und wenn ich das auf die Bevölkerung hochrechne, komme ich unweigerlich zu dem Schluss, dass ich hier falsch bin. Und nicht mehr sicher.
Aber hey, morgen beehrt uns bestimmt wieder ein wunderschöner Tag, der den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Hast du gehört, Tag, ein Lächeln, verdammt!
Und damit verabschiede ich mich für heute, bis zum nächsten Mal!
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Dienstag, 17. November 2015
Ok, ich schau mir ja öfter Blogs von anderen Mitmenschen an in der Hoffnung, mich zu neuen Beiträgen zu inspirieren, was bisher leider nicht sehr ertragreich war. Ich meine, was soll mich daran inspirieren, von Menschen zu lesen, die offenbar nur dann schreiben, wenn sie vollkommen high sind und die daraus resultierenden Texte aussehen, als müssten sie mit der Enigma dechiffriert werden?
Aber ich schweife ab. Jedenfalls habe ich etwas überaus Verstörendes gefunden. Der Blog gehört offenbar einer Frau, das lässt sich einigen Texten entnehmen. Jedenfalls ist dieser Blog sehr bilderlastig und darauf sieht man verschiedenfarbige Plüschgürteltiere. Ja, es sind Gürteltiere. Fragt mich nicht, warum man Plüschgürteltiere sammelt, das ist selbst mir zu krank. Ich meine, Leute, die sich die Arme aufschlitzen, Rentner, die von ihren Onlinesexgeschichten erzählen, alles ganz normal, aber sowas macht mir irgendwie Angst. Das wirkt wie eine Perversion von „Chucky – Die Mörderpuppe“, wenn ich Plüschgürteltiere sehe, die in verschiedenen Szenarien so in Szene gesetzt werden, dass es so aussieht, als würden sie kochen, lesen oder was auch immer tun. In einem Bild „posiert“ eins dieser diabolischen Wesen mit einem Küchenmesser. Wenn ich jemals ein Haus betrete und Plüschgürteltiere sehe, werde ich die Flucht ergreifen. Sofern ich noch lebe.

Die Bildunterschriften sind immer aus der Sicht der als „Armadillos“ bezeichneten Wesen beschrieben, was den Eindruck der Schizophrenie nur weiter verstärkt. Aber hey, ist alles ganz normal.
Den Link zu diesem Blog will ich euch natürlich auch nicht vorenthalten:
http://armadilloblog.blogger.de/
Genug Internet für heute.
Hier noch der Link zu der neuen Heimat meines Blogs: https://derhilden.wordpress.com/


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